Frauenpower – gemeinsam Zukunft gestalten
Im zweiten Jahr in Folge fand von Juni bis Dezember das Schulungs- und Empowermentprojekt statt.
Dieses Jahr wurde das Projekt mit einer spanischen Sprachmittlung durchgeführt, wodurch hauptsächlich Frauen aus Venezuela teilnahmen. Das Projekt startete zunächst mit 5 Frauen, wurde im Laufe der Zeit aber immer größer, sodass es zum Ende eine Gruppe von ca. 10 Teilnehmerinnen gab. Da viele der Teilnehmerinnen zu Beginn des Projekts noch nicht lange in Deutschland lebten, lag der Fokus dieses Jahr auf Informationsweitergabe mit dem Ziel Orientierung zu schaffen, sowie die Autonomie der Frauen zu stärken.
Das Projekt fand in Kooperation mit zahlreichen Referentinnen und vielen lokalen Akteuren statt.
Auch dieses Jahr wurde das Projekt in verschiedene Blöcke aufgeteilt.
Im ersten Block hat sich die Gruppe durch verschiedene gruppendynamische Übungen kennengelernt, wodurch Vertrauen entstand.
Da es im zweiten Block um die Weitergabe von Informationen ging war dieser am intensivsten.
Es gab Vorträge zu verschiedenen Themen wie z.B. über das Bildungs- und Gesundheitssystem in Deutschland, Informationen zu Deutschkursen, Migrationsberatung, Asyl- und Aufenthaltsrecht, Kinderrechte, Frauenrechte usw.
Der Input wurde von verschiedenen regionalen Vereinen wie der RAA-Opferberatung, Bellis e.V., dem Sächsischen Flüchtlingsrat, der Volkshochschule Landkreis Leipzig, Verband binationaler Familien u. Partnerschaften e.V., Kompass usw. gehalten.
Es konnten viele Fragen geklärt und persönliche Themen besprochen werden, was den Frauen das Ankommen in Deutschland deutlich erleichterte.
Im dritten Block wurde Raum geschaffen, um über die eigenen Lebenssituationen und die damit verbundenen Problemlagen zu reden. Neben offene Gesprächsangeboten arbeitete die Referentin mit vielen kreativen Methoden, durch die sich die Teilnehmerinnen ausdrücken konnten.
Es ging um Themen wie das Leben in einer Gemeinschaftsunterkunft, Herkunft und Identität, Migrationsschmerz, Muttersein, Umgang mit psychisch belastenden Situationen und Erfahrungen mit Rassismus.
Zudem gab es einen Selbstverteidigungkurs und einen Workshop vom Abya Yala Libre Kollektiv zum Thema Cuerpo Territorio, in dem es um die Auseinandersetzung mit Kolonialismus und dem eigenen Körper ging.
Es gab stets eine spanische Sprachmittlung und eine Kinderbetreuung, um das Projekt für alle möglichst zugänglich zu machen.
Bei einem letzten Treffen haben wir über Perspektiven der Gruppe geredet. Es besteht ein großer Bedarf sich weiterhin auszutauschen und der Wunsch mehr über Selbstorganisationen zu lernen, weshalb das Schulungsprogramm voraussichtlich im nächsten Jahr mit der gleiche Gruppe fortgesetzt wird.