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Borderless

Interkulturelle Begegnungen und Informationen zu Flucht und Asyl

Ein Projekt des Flexiblen Jugendmanagements in Kooperation mit Bon Courage e.V.

Im Rahmen des FSJ-Politik im Kinder- und Jugendring Landkreis Leipzig e.V. führte das Flexible Jugendmanagment (FJM) ein Jugendbeteiligungsprojekt Borderless – Interkulturelle Begegnung und Information zu Flucht und Asyl durch, welches das kontrovers diskutierte Thema Flucht und Asyl aufgriff. So war der Landkreis Leipzig bis Ende 2014 der einzige sächsische Landkreis, welcher an dem Gutscheinsystem festhielt. Weiterhin stehen hier nur desolate Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung und die soziale Betreuung ist mangelhaft. Das FJM führte das Projekt in Kooperation mit dem Bornaer Verein Bon Courage e.V. durch, dessen Mitglieder bereits langjährige Erfahrungen in der Migrationsarbeit sammelten. In den Oberschulen und Gymnasien der zwei großen Städte Borna und Grimma im Landkreis Leipzig wurden in Workshops Grundkenntnisse zum Thema Asyl geschaffen und das Interesse zum Thema für die Jugendlichen geweckt. Es wurden Fakten aufgezeigt und über diese Thematik vertiefend diskutiert. Im Sinne eines lebensweltlichen Ansatzes wurden Einzelschicksale von gleichaltrigen Asylsuchenden einbezogen. Die Schüler*innen versetzten sich in einer Gruppenarbeit hierbei konkret in die Geschichte von Asylsuchenden, die im Landkreis leben. Interessierte Schüler*innen konnten ihr Wissen vertiefen und am weiteren Projektverlauf teilnehmen. Auf diese Art sollten 10 einheimische Teilnehmer*innen für „Borderless“ gewonnen werden. Ihnen wurde so ermöglicht, gleichaltrige Asylbewerber*innen kennenzulernen und mit ihnen in einer Peer-To-Peer-Rolle ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen. Gleichzeitig wurde gleichaltrigen Asylbewerber*innen, vorrangig in Sammelunterkünften und DAZ-Klassen, im weiteren Projektverlauf mit der Hilfe von Bon Courage e.V das Projekt nahe gebracht. Auch hier sollten sich ebenfalls 10 interessierte Asylbewerber*innen finden, die am weiteren Projektverlauf teilnehmen. In der zweiten Phase fanden 5 bis 6 Begegnungstreffen zwischen den 10 deutschen und asylsuchenden Jugendlichen statt. Die anfänglichen Treffen wurden genutzt, um sich kennenzulernen. Dies fand in Jugendhäusern des Landkreises durch verschiedene gruppendynamische Spiele und Methoden statt. Ziel war die Planung eines gemeinsamen jugendkulturellen Sommercamps. In den Folgetreffen arbeiteten alle 20 Teilnehmer*innen am Inhalt ihres Sommercamps, das in den Sommerferien stattfand. Sie überlegten, was gemeinsam unternommen und was für Workshops mit eingebunden werden könnten. Die Inhalte und den Ablauf der Treffen bestimmten die Teilnehmer*innen selbständig, wodurch gemeinsame Interessen gefunden wurden. Der nächste Schritt war die Durchführung des Sommercamps im Landkreis. Angedacht war, anhand jugendkultureller Workshops (zum Beispiel Graffiti, DJ-ing oder Rap) gemeinsame Erlebnisse zu schaffen und Fähigkeiten zu erwerben. Eine Woche miteinander zu verbringen, das heißt nicht nur Kennenlernen, wie in den Begegnungstreffen, sondern, dass Freundschaften entstehen können.

Das Projekt wurde gefördert vom Lokalen Aktionsplan im Landkreis Leipzig.