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Gedenkstättenfahrt mit arabischsprachigen Mädchen und jungen Frauen

Fahrt ins ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau

In Kooperation mit dem Verein Fairbund e.V. organisierte Bon Courage e.V. im Zeitraum vom 13. bis 17. August 2019 eine Gedenkstättenfahrt in das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sowie in die polnische Kulturhauptstadt Krakau. Insgesamt nahmen, neben den beiden pädagogischen Begleitpersonen, 13 arabischsprachige Mädchen und junge Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte im Alter von 17 bis 26 Jahren teil, die zu dieser Zeit in Leipzig wohnten.

Auf der fünftägigen Gedenkstättenfahrt besuchten die Teilnehmerinnen die Gedenkstätte Auschwitz und das ehemalige Vernichtungslager Birkenau. Neben verschiedenen Workshops fand zudem ein Besuch der Kunstausstellung des ehemaligen Häftlings Marian Kołodziej und ein Besuch des Jüdischen Zentrums in Oświęcim statt. Ebenfalls unternahm die Gruppe einen eintägigen Ausflug in die polnische Kulturhauptstadt Krakau, wo die Teilnehmerinnen unter anderen das Jüdische Viertel Kazimierz besichtigten. Um allen Teilnehmerinnen die Möglichkeit zu bieten, sich über die am Tag gesammelten Informationen und Eindrücke auszutauschen, fanden regelmäßig moderierte Reflexionsrunden statt.

Eine Gruppe von etwa 10 jungen Frauen hat sich Platz im Schatten gesucht, während sie der vor ihr stehenden Frau mit kurzem Haar und einem weißen T-Shirt gerade zu zuhören scheinen. Diese Frau hat ihre rechten Arm in die Höhe gehoben, wahrscheinlich um in der Ferne auf etwas zu deuten. Ein Mann mit blauen Shirt und Umhängetasche steht direkt neben ihr, und schaut konzentriert zu zuhören. Links im Bild sind schon in dem sonnigen Teil zwei Schaubilder zu sehen, deren Inhalt kaum zu erkennen ist. Rechts vor der Gruppe erstreckt sich ein langer Stacheldrahtzaun, der an dicken Betonpfählen befestigt wurde. Hinter dem Zaun, ebenfalls in der Sonne, stehen mehrere lange Steinbaracken beziehungsweise Ruinen davon.
Die Gruppe besichtigte die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.

Ziel der Gedenkstättenfahrt war es mitunter, interkulturelle und historisch-politische Bildungsarbeit in einen geschichtlichen Rahmen zu setzen. Junge Migrantinnen sollten durch die Teilnahme einen thematischen Zugang zum (deutschen) Nationalsozialismus und der Shoa erhalten und in der Auseinandersetzung damit im Gruppenprozess einen Bezug zu aktuell politischen und gesellschaftlichen Themen aus ihrem Lebensalltag (zum Beispiel zum Nah-Ost-Konflikt, zu Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit) herstellen. Der pädagogische Ansatz und die inhaltliche Ausgestaltung des Programms orientierte sich hierbei vor allem an der Lebenswelt der Teilnehmerinnen mit ihren unterschiedlichen Herkunfts- und Familiengeschichten und war daher besonders kultursensibel ausgerichtet.

Eine Gruppe von etwa 12 jungen Mädchen und einem Mann zwischen ihnen, steht eng gedrängt, wahrscheinlich um eine Person, die gerade etwas mitteilt. Ein Mädchen mit langen dunklen Haaren, die zu einem Zopf gebunden sind, hat sich etwas abseits im Schneidersitz auf den Boden gesetzt und scheint etwas in ihrer Tasche zu suchen. Im Hintergrund erstreckt sich von rechts nach links ein Stacheldrahtzaun, der an Betonpfählen in einigen Metern Abstand befestigt ist. Dahinter sind verteilt fünf Baracken aus Ziegelsteinen zu erkennen.
In Auschwitz-Birkenau wurde die Gruppe auch über den ehemaligen Abschnitt des Frauenlagers geführt.

Das Projekt wurde finanziell unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.