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Menschen(t)räume

Informieren und Empowern als Schlüssel zur Teilhabe von Geflüchteten

2018 erhält Bon Courage e.V. über das sächsische Landesprogramm Integrative Maßnahmen eine einjährige Förderung des Projekts Menschen(t)räume – Informieren und Empowern als Schlüssel zur Teilhabe von Geflüchteten. Dank der Förderung konnten zwei Hauptamtliche in diesem Projekt tätig sein. Das Projekt lässt sich in die zwei Projektbereiche ABI – Aufklärung, Beratung und Information – und: Wenn Frauen sich trauen – Empowerment und Selbstorganisation von Migrantinnen – untergliedern, die sich selbst aus verschiedenen Maßnahmen zusammensetzen.

Projektbereich 1: ABI

Aufklärung, Beratung und Information

Bon Courage e.V. hatte bereits eine grundlegende Struktur für ein umfassendes Beratungs- und Informationsangebot für Menschen mit und ohne Migrations-/ Fluchthintergrund schaffen können. Das Projekt baute hierauf auf und versuchte diese nachhaltig weiterzuentwickeln, sodass Geflüchtete im selbstständigen Handeln bestärkt und von Beratungsangeboten/Unterstützungshilfen unabhängiger werden konnten. Veränderte Lebenssituationen (z.B. familiäre, berufliche, schulische oder aufenthaltsrechtliche Änderungen) sowie neue Gesetzeslagen stellten mitunter Gründe dar, warum verschiedene Informationsangebote für Menschen mit und ohne Migrations-/Fluchthintergrund dauerhaft notwendig waren.

Projektbereich 2: Wenn Frauen sich trauen

Empowerment und Selbstorganisation von Migrantinnen

Allgemein betrachtet sollte der Projektbereich frauenspezifische Unterstützungsstrukturen ausbauen, was nicht zuletzt durch die Kooperation mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteur*innen gelingen sollte. Begegnungsprojekte mit nicht-migrantischen und migrantischen Frauen schafften notwendige Schutz- und Rückzugsräume, in denen sich die Teilnehmerinnen verwirklichen konnten. Sie hatten die Möglichkeit sich auszutauschen, zu vernetzen, kennenzulernen und sich bei Alltagsproblemen gegenseitig zu stützen. Ebenso konnten sie durch die verschiedenen sportlichen, kreativen und handwerklichen Aktivitäten eigene Interessen finden und ausleben, sowie wertvolle Kompetenzen erlernen, dank derer nicht zuletzt ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt stieg. Die Begegnung vieler Frauen mit ganz verschiedenen kulturellen Hintergründen förderte ebenso ihre interkulturelle Kompetenzen und konnte Vorbehalte und Berührungsängste abbauen.

Teile des Projektbereiches knüpften an bisherigen Strukturen und Erfahrungen an. Bezugnehmend auf die Reflexionsergebnisse aus dem vorherigen Jahr, sollten einige wesentliche Kritikpunkte verbessert werden. Beispielsweise lag die Organisation mehr oder weniger in den Händen der Mitarbeiter*innen und die kreativen Angebote wurden mehr konsumiert als aktiv von den Teilnehmerinnen mitgestaltet und vorbereitet – die Frauengruppen konnten zu diesem Zeitpunkt nicht selbstorganisiert und alleine bestehen. Die Teilnehmerinnen nun zur Selbstorganisation der Frauengruppe zu empowern, war ein Vorhaben, das nur prozesshaft durch die schrittweise Übernahme von mehr Verantwortung gelingen konnte und viel Zeit und Ausdauer abverlangt. Im Reflexionsprozess wurden verschiedene Ideen besprochen, wie der Ablösungsprozess nachhaltig gefördert und wie sich diesem Ziel genähert werden kann.

Förder-Logo mit der Aufschrift: Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Darunter sind 3 Logos: Integration Sachsen, Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Logo vom Freistaat Sachsen.