Gespräch mit der Holocaust-Überlebenden Halina Birenbaum
In der vollen Aula des ehemaligen Pestalozzi-Gymnasium Borna sprach am Donnerstag, dem 15.05.2008, die Holocaust-Überlebende Halina Birenbaum über ihre persönlichen Erlebnisse der Gefangenschaft durch das Hitler-Regime.
Vor etwa 130 interessierten Schüler*innen, Lehrer*innen, Jugendlichen und Erwachsenen berichtete die 79-Jährige in einen anderthalbstündigen Vortrag über die schreckliche Zeit mit ihrer Familie im Warschauer Ghetto, anschließend über ihre Deportation und ihre Erlebnisse im Konzentrationslager Majdanek, wo sie auch ihre Mutter verlor. Mit 15 Jahren wurde sie nach Auschwitz-Birkenau deportiert, von wo aus im Januar 1945 einer der Todesmärsche begann. Befreit wurde das junge Mädchen im KL-Außenlager Neustadt-Glewe. Die ganze Familie verloren geglaubt, trifft sie durch einen Zufall nach der Befreiung ihren tot geglaubten Bruder in Warschau wieder.
“Mein ganzes Leben ist ein Zufall.” – Nachdem man die Geschichte von Frau Birenbaum gehört hat, wird die Richtigkeit dieses Zitats deutlich. Ein Mitglied von Bon Courage e.V. hatte die in Polen geborene Jüdin, die 1947 nach Israel auswanderte, in Oświęcim / Auschwitz bei einen Zeitzeuginnen-Gespräch kennen gelernt und eine freundschaftliche Beziehung zu ihr aufgebaut. Als sie anlässlich der Feierlichkeiten zum 8. Mai 2008 mit ihrem Mann nach Berlin reiste, konnten wir sie mit finanzieller Unterstützung nach Borna einladen und für diese Veranstaltung gewinnen.