Gemeinsame PM vom Bon Courage e.V. und der RAA Opferberatung „Support“ zur Veröffentlichung eines Aufklärungsvideos für Opfer rassistischer Gewalt
Im Jahr 2015 zählte die Opferberatung „Support“ der RAA Sachsen e.V. 56 rassistisch und rechtsmotivierte Angriffe im Landkreis Leipzig, im darauffolgenden Jahr waren es in der Zahl 45. In dem vor kurzem veröffentlichten Video berichten vier dieser Betroffenen anonymisiert von ihren Erlebnissen und Erfahrungen als Betroffene und sensibilisieren damit für die verschiedenen Erscheinungsformen rassistischer Gewalt.
Die Idee zur Produktion eines Videos entstand im Rahmen der Konferenz zur Stärkung der Teilhabe von Geflüchteten, welche im November 2016 in Borna stattfand und wo ein hoher Bedarf an Aufklärungsarbeit für Betroffenengruppen rassistischer und rechtsmotivierter Gewalt deutlich wurde. In Kooperation arbeiteten Bon Courage e.V., die Opferberatung „Support“ der RAA Sachsen e.V. sowie die Medienproduktionsfirma Melting Rox an der Fertigstellung eines Aufklärungsvideos, mit dem ein niederschwelliger Informationszugang für potenzielle Betroffene gewährleistet und ihnen verschiedene Unterstützungs- und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden sollen. Durch die Verfügbarkeit des Videos in Russisch, Urdu, Arabisch, Farsi und Tigrinya soll ein breiter Zugang sichergestellt werden.
Die vier Protagonist*innen berichten ferner über ihren persönlichen Umgang mit dem traumatisierenden Erlebnis, zum Beispiel wie sie den Kontakt zur Opferberatung gefunden, für welche Form der Unterstützung sie sich entschieden und inwieweit sie sich rechtlich zur Wehr gesetzt haben. Sie zeigen damit eine große Bandbreite an Handlungsmöglichkeiten auf und dass jedes Opfer selbst entscheiden kann, welchen Weg es gehen möchte. Das Beratungsangebot und die Unterstützungsmöglichkeiten durch die Opferberatung werden an verschiedenen Stellen betont. Außerdem werden wichtige Notrufnummern und Kontakte eingeblendet.
Für die Bekanntmachung und Verbreitung des Videos unter Menschen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte sind wir dankbar.
Das Projekt wurde durch die Lokale Partnerschaft für Demokratie und die Stiftung :do gefördert. Ein besonderer Dank gilt den mutigen Protagonist*innen und den Sprachmittler*innen.